Tiergeplauder 

Wenn Du zu den Tieren sprichst, werden sie zu Dir sprechen und Ihr werdet einander kennenlernen. Wenn Du nicht zu ihnen sprichst, wirst Du sie nicht kennenlernen. Und das was Du nicht kennst, wird Dich ängstigen. Und das was jemanden ängstigt, wird er zerstören. 

                             Chief Dan George, Häuptling der Salish Indianer


Heute habe ich einen Menschen gerettet 

Unsere Blicke haben sich getroffen, als sie meinen Korridor entlang ging und in die Zwinger schaute. Ich spürte ihre Not sofort und wusste, dass ich ihr helfen musste. Also wedelte ich mit dem Schwanz. Nicht zu stark, damit sie sich nicht fürchten würde.

Als sie dann an meinem Zwinger stehen blieb, habe ich ihr den Blick nach hinten versperrt, damit sie das kleine Missgeschick, das mir passiert war, nicht sehen konnte. Ich wollte nicht, dass sie erfährt, dass ich heute nicht ausgeführt worden bin. Manchmal haben die Leute hier so viel zu tun, und ich wollte nicht, dass sie einen schlechten Eindruck von ihnen bekommt.

Als sie die Karte mit meiner Beschreibung las, habe ich gehofft, dass meine Vergangenheit sie nicht traurig machen würde. Jetzt kann ich nur nach vorne schauen und möchte jemandem etwas bedeuten. Sie beugte sich zu mir herunter und machte leise Kussgeräusche. Ich drückte meine Schulter und meinen Kopf gegen die Gitterstäbe, um sie zu beruhigen. Sanft fast ängstlich streichelte sie meinen Nacken, wie dringend hat sie meine Gesellschaft gebraucht.

Eine Träne lief ihr über die Wange und ich hob meine Pfote, um ihr zu versichern, dass alles gut werden wird.
Kurz darauf öffnete sich meine Zwingertür und ihr Lächeln strahlte mich so an, dass ich sofort in ihre Arme gesprungen bin.

Ich versprach ihr, dass sie bei mir in Sicherheit ist.
Ich versprach ihr, sie immer zu begleiten.
Ich versprach, alles dafür zu tun, dass ich ihr strahlendes Lächeln und das Glitzern in ihren Augen sehen würde. Ich hatte solches Glück, dass sie ausgerechnet meinen Korridor entlang gegangen ist.

So viele andere sind da draußen, die noch nicht diese Korridore entlang gegangen sind. So viele, die noch gerettet werden müssen.

Wenigstens konnte ich einen von ihnen retten.

Ich habe heute einen Menschen gerettet.  


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Auszüge aus meinen Tiergesprächen



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Der Abschied...

Auszug aus einem Tiergespräch mit meinem verstorbenen Pudel Akki - er wollte diesen Text als sein Testament betrachtet wissen. 

Bis zum Ende warst Du bei mir. Und auch nachdem ich schon über die Regenbogenbrücke gegangen war, hast Du meinen Körper noch eine Weile gehalten. Ich sah Dich weinen und  möchte Dir so gerne sagen, wie unendlich stolz ich auf Dich bin. Du hast mich gehört und die letzte Entscheidung nur für mich gefällt. Und sie war sehr weise, denn es war Zeit für mich zu gehen. Das haben wir gemeinsam entschieden. An dem Tag der Entscheidung, habe ich Dich gerufen und Du bist sofort gekommen. Ich danke Dir für Dein Verständnis, Deine Liebe und Deinen Mut. Niemand wird meinen Platz einnehmen. Aber die, die nach mir kommen, brauchen die Liebe und Zuneigung genau so, wie ich sie hatte. Du denkst oft an mich. Das sind Momente, in denen Du so unendlich traurig bist. Bitte, erinnere Dich in Freude wie glücklich wir waren und was wir alles voneinander gelernt haben. Viele Menschen machen ein Testament und vererben Ihr Hab und Gut an die Familie. Ich habe etwas viel wertvolleres, was ich an meine Nachfolger  bei Dir vererben kann. Das ist Deine Liebe, Dein Verständnis, Deinen Mut  für uns einzutreten und die Sorge, die Du immer um uns haben wirst. Du bist das größte Geschenk, was ich vererben kann.
Und wenn auch meine Nachfolger Dich wieder verlassen müssen, dann werde ich an der Regenbogenbrücke auf sie warten.... sowie ich auf Dich warten werde.

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Tiergespräch  mit Mixhündin Daisy. Sie stammt aus dem Auslandstierschutz. 

Es wurde die Frage gestellt, warum Daisy nicht stubenrein ist. Schlussendlich wurde klar, dass Daisy genau wusste  um was es geht. Es schien, als habe sie darauf gewartet endlich alles erzählen zu können. 

G: Gabriela     D: Daisy

G: Hallo Daisy mein Name ist Gabriela, Du bist aber ein sehr hübsches Mädchen. Darf ich Dich etwas fragen?

D: Oh warum? Ich weiß schon. ( Daisy guckt sehr wissend)

G: Was denkst Du was ich fragen möchte?

D: Meine Familie ist unzufrieden mit mir. Ich aber auch mit denen?

G: Erzähle es mir Süße.

D: Ich bin nicht so wichtig und deshalb mache ich mich wichtig.

G: Oh.... Du machst also Pipi in die Wohnung, damit man sich mehr um Dich kümmert? 

D: Ja das klappt gut. Die Menschen sind dann immer länger bei mir.

G: Also Daisy ich berichte Deiner Familie was Du gesagt hast. Wäre es ok, wenn Du feste Zeiten kennst an denen man sich um Dich kümmert?

D: Ja das ist ok. Aber versprochen ist versprochen!

G: Klar Daisy, das sage ich Deiner Familie. Versprochen.

D: Aber wirklich auch.

G: Ganz sicher Daisy, darauf kannst Du Dich verlassen. Ich werde alles genau so übersetzen, wie Du es gesagt hast.

D: Dann ist gut und danke, dass Du mich verstehen kannst. Das ist ziemlich toll.

Ich kannte die Familie  nicht, habe aber im Nachhinein erfahren, dass das Ehepaar ohne Kinder lebt und beide voll berufstätig sind. Durch die Selbstständigkeit hat man kaum Zeit und geht mal eben kurz zu den Hunden, wenn mal Leerlauf ist.

Meine Hinweise an die Familie:

Daisy ist gekommen, um Freude und Spaß zu bringen. Sie braucht viel Zuwendung und möchte mit einbezogen werden. Sie versteht sehr genau was Menschen sagen und will keinen traurig machen. Aber will auch selber nicht traurig sein. Nehmen Sie sich etwas Zeit für die Hunde zu festen Terminen. Eventuell sollte ein Gassiservice Engpässe abdecken.

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Warum Hundetraining ?

Ein Tiergespräch soll kein Hundetraining ersetzen. Es deckt Probleme und Falschprogrammierungen der kleinen Seele auf. Manchmal durch Misshandlungen, Schmerz oder einfach unbedachtes Handeln unsererseits. Mein Ethikcode verbietet mir, Tiere durch ein Gespräch zu unterwerfen oder zu manipulieren. Alle Gespräche finden mit  gegenseitigem Respekt und Vertrauen statt. Ein zusätzliches Hundertraining ist oft nach einem Gespräch mit Klärung der Probleme, eine erfolgreiche Methode für Tier und Mensch näher zueinander zu finden. Zur software gehört eben  auch die hardware als Bestandteil eines entspannten Zusammenlebens mit Deinem Hund.

Diese Erfahrung habe ich selber mit unserer kleinen Maus Lola ( auf dem header zu sehen ) gemacht. Sie ist eine echte Pipi Langstrumpf und ein wahrer Haudegen. Aus dem Auslandstierschutz stammend, wussten wir nicht ganz genau was sie schon erlebt hatte. Also versuchten wir Ihre Aggressivität gegen Mensch und Tier  beim Spaziergang, erst einmal über die Tierkommunikation zu ergründen.

Hier ein Auszug: Tierkommunikatorin ( Tk ) Lola ( L )

Tk: Du hast zusammen mit Pepe ein schönes Zuhause bekommen.

L: Sie sind nicht ganz zufrieden mit mir.

Tk: Weißt Du warum?

L: Ich mache alles Sachen, die Pepe nicht macht.

Tk: Was ist denn mit Deinem Kumpel Pepe?

L: Soooo ein Lieber! Der will mir immer erklären, was ich tun soll. Aber dann reitet es mich und ich mache alles anders.

Tk: Zum Beispiel?

L: Pepe sagt, dass ich zu unfreundlich und zu laut bin. Ich musste immer kämpfen und da ist nix mit freundlich. Es ist so schön, dass ihr euch alle so kümmert. Besonders Gaby tut viel. Es tut mir leid, wenn Du manchmal verärgert bist wegen mir. Ich will Dich nicht böse sehen. Ich kann im Moment nicht anders. Ich muss sicher sein, dass ich nicht wieder weg muss. Ich will so gerne hier bleiben und das macht mich ganz nervös. 

Dieses Gespräch zeigt, dass unsere Lieblinge oft großen seelischen Schmerz und Verletzungen davon getragen haben. Sie möchten uns gerne gefallen, aber manchmal ist der Geist willig und der Körper zu schwach. Wir müssen ihnen Hilfestellungen geben, die in feste Regeln gebettet sind. Das Tiergespräch schafft die Möglichkeit zu ergründen, worum es überhaupt geht.

Hier ist es wichtig, dass die kleine Seele wieder zur Ruhe kommt und die hardware im richtigen Klang mitschwingt.

Viele Verhaltensweisen können durch Training und liebevolle Hingabe verbessert werden.

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 Mit den Augen der Wölfe

Ich wurde auf einer schamanischen Reise gebeten, diese Botschaft weiterzugeben. So sieht der spirit der Wölfe den neuen Menschen. Ein Text zum Nachdenken.

Seit den Zeiten, als nur Sonne und Mond uns Licht gaben, kannte ich dich. Aus den riesigen und undurchdringlichen Wäldern heraus beobachtete ich dich. Ich war Zeuge, als du das Feuer bändigtest und fremdartige neue Werkzeuge machtest. Von den Kämmen der Hügel und Berge aus sah ich dich jagen und beneidete dich um deine Jagderfolge. Wir fraßen gegenseitig unsere Beutereste in Frieden. Ich lauschte deinen Gesängen und sah deinen Schatten um die hellen Feuer tanzen. In einer Zeit so weit zurück, dass ich mich kaum mehr erinnern kann, schlossen sich einige von uns dir an, um mit dir am Feuer zu sitzen. Sie wurden Mitglieder deines Rudels, jagten mit dir, beschützten deine Welpen, halfen dir, fürchteten dich, liebten dich.

Und für sehr lange Zeit lebten wir so zusammen, denn unsere Wesen waren sich sehr ähnlich. Deshalb hast du die Zahmen von uns adoptiert. Ich weiß, einige von euch respektieren auch mich, den Wilden. Ich sah dich oft gemeinsam mit den Zahmen Beute erlegen. In jenen Zeiten gab es alles im Überfluss. Es gab nur wenige von euch. Die Wälder waren groß. Wir heulten zusammen mit den Zahmen in der Nacht. Einige von ihnen kehrten zu uns zurück, um mit uns zu jagen. Einige von ihnen fraßen wir, denn sie waren uns fremd geworden. So lebten wir zusammen in langen Zeiten. Es war ein gutes Leben.

Manchmal stahl ich von deiner Beute und du stahlst von meiner Beute. Erinnerst du dich, wie dein Rudel hungerte als der Schnee hoch lag? Du hast unsere Beute gefressen, die wir erlegt hatten. Das war unser Spiel. Das was unsere gegenseitige Schuld. Manche nannten es ein Versprechen. Wie viele der Zahmen aber wurdest auch du uns immer fremder. Wir waren uns einst sehr ähnlich, aber jetzt erkenne ich einige der Zahmen nicht mehr und ich erkenne auch einige von euch nicht mehr. Du machtest auch die Beute zahm. Als ich begann deine zahme Beute zu jagen (es waren dumme Kreaturen, auf die die Jagd keine Herausforderung war, aber die wilde Beute war verschwunden), jagtest du mich und ich verstand nicht, warum.

Als deine Rudel immer grösser wurden und begannen gegeneinander zu kämpfen, sah ich eure großen Kriege. Ich fraß jene, die du erschlagen hattest. Du jagtest mich noch mehr, denn für mich waren sie Nahrung…….. aber getötet hattest du sie. Wir Wilden sind nur noch wenige. Du zerstörtest unsere Wälder und hast viele von uns umgebracht. Aber ich jage immer noch und füttere meine versteckten Welpen, wie ich es immer getan habe von Anbeginn der Zeit.

Ich frage mich, ob die Zahmen eine weise Wahl getroffen haben, als sie sich euch anschlossen. Den Geist der Wildnis haben sie längst vergessen. Es gibt viele, so viele von ihnen, aber sie sind mir fremd. Wir sind nur noch wenige und ich beobachte dich immer noch, denn ich muss dir nun ausweichen.

Ich denke, ich kenne dich nicht mehr länger. Wer bist Du?